SZEKSZÁRD UND SEIN BIKAVÉR
WO DER WEIN DER LIEBE WÄCHST
Szekszárd ist wegen seines Rotweins südliche Stil bekannt und beliebt
Fläche 6.001 Hektar, bestockt 1.967 Hektar
Typische blaue Sorten: Kékfrankos (Blaufränkisch), Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Kadarka, Zweigelt, Pinot Noir, Syrah, Malbec
Typische weisse Sorten: Olaszrizling (Welschriesling), Riesling, Chardonnay
Szekszárd: die Heimat der autochthonen Rebsorte Kadarka
Geografische Lage
Das Weingebiet Szekszárd liegt im Süden Ungarns, in der Nähe der Donau. Das Gebiet erstreckt sich über hügeliges Terrain, das für den Weinbau besonders geeignet ist. Die Region Szekszárd ist eine Hügellandschaft. Von Szekszárd bis Báta liegen die Weinberge, die diese Region so berühmt gemacht haben.
Der Boden und das Klima
Die dichte Lössdecke bietet eine hervorragende Grundlage für Weinbau. ie Böden sind vielfältig und reichen von sandigen bis hin zu lehmigen und kalkhaltigen Untergründen. Diese geologischen Bedingungen schaffen ein ideales Umfeld für den Weinbau und tragen zur Komplexität der Weine bei. Die Region profitiert von einem kontinentaleuropäischen Klima.Die Winter sind mild, die Sommer warm und sonnig, mit wenig Niederschlag. Szekszárd ist die Region mit der längsten Vegetationsperiode des Landes.
Rebsorten und Weinstile
Szekszárd ist besonders für seine Rotweine bekannt. Die wichtigsten Rebsorten der Region sind Kadarka, Kékfrankos, Merlot und Cabernet Franc. Die Weine zeichnen sich durch ihre kräftigen Aromen, ihre tiefrote Farbe und ihre ausgewogene Struktur aus. Kadarka, eine alte ungarische Rebsorte, ist besonders typisch für die Region und ergibt würzige, fruchtige Weine mit weichem Tannin.
Das Szekszárder Stierblut, oder auf Ungarisch „Szekszárdi Bikavér“, ist ein bemerkenswerter Rotwein aus der ungarischen Weinregion Szekszárd. Der Name „Bikavér“ bedeutet wörtlich „Stierblut“ und ist eng mit der Geschichte und Kultur der Region verbunden.
Szekszárdi Bikavér: Ein Symbol für Tradition und Qualität
Der Szekszárder Stierblut ist mehr als nur ein Getränk; er ist ein Stück ungarischer Kultur und Geschichte in flüssiger Form.
Das Szekszárdi Bikavér entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und ist seitdem zu einem der bekanntesten Vertreter des ungarischen Weinbaus geworden. Der Name „Bikavér“ bezieht sich auf die tiefrote Farbe und den kräftigen, charaktervollen Geschmack des Weins, der laut Legenden dem Blut eines Stiers ähnelt.
Das Szekszárdi Bikavér ist eine Cuvée mehreren verschiedenen Rebsorten, von denen die wichtigsten Kékfrankos, Kadarka, Merlot und Cabernet Franc sind. Bei der Herstellung werden die verschiedenen Rebsorten separat fermentiert und anschliessend verschnitten, um das gewünschte Geschmacksprofil und die Harmonie zu erreichen. Die Reifung erfolgt in der Regel in Eichenfässern, was dem Wein zusätzliche Tiefe und Komplexität verleiht.
Szekszárder Stierblut zeichnet sich durch seine tiefrote Farbe und sein intensives Bouquet aus. In der Nase finden sich Aromen von dunklen Beeren, Pflaumen, Gewürzen sowie Anklänge von Schokolade und Vanille durch die Fassreifung. Am Gaumen präsentiert sich der Wein vollmundig mit einer ausgewogenen Tanninstruktur und einer angenehmen Säure. Der Abgang ist langanhaltend und hinterlässt einen fruchtigen Nachgeschmack, der oft von würzigen Noten begleitet wird. Dieser Wein eignet sich hervorragend als Begleiter zu herzhaften Gerichten wie Rindfleisch, Wild oder auch zu gereiftem Käse.
Die Geschichte des Weinanbaugebiets Szekszárd
Frühgeschichte und Antike
Die Wurzeln des Weinbaus in der Region Szekszárd reichen bis in die Antike zurück. Archäologische Funde belegen, dass bereits die Römer in dieser Gegend Wein anbauten. Der in Pannonien geborene Kaiser Probus liess Weinreben auch in diesem Gebiet pflanzen. Nach dem Fall des Römischen Reiches geriet der Weinbau jedoch vorübergehend in Vergessenheit.
Das Mittelalter und die Zeit der osmanischen Herrschaft
Im Mittelalter erlebte der Weinbau in Szekszárd eine Wiederbelebungm und entwickelte sich die Weinproduktion im Weinanbaugebiet Szekszárd zu einem florierenden Wirtschaftszweig. Der lokale Adel und die Klöster spielten eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung des Weinbaus und der Weinherstellung. Im 16. Jahrhundert, während der osmanischen Herrschaft über Ungarn, erlitt der Weinbau jedoch einen erheblichen Rückschlag. Die Zerstörungen durch die Osmanen führten zur Vernichtung vieler Weinberge, und der Weinbau verfiel. Dennoch gelang es einigen Winzern, ihre Traditionen aufrechtzuerhalten und qualitativ hochwertige Weine zu produzieren.
Die Wiederbelebung des Weinanbaugebiets und der Aufschwung im 19. Jahrhundert
Nach dem Ende der osmanischen Herrschaft erlebte das Weinanbaugebiet Szekszárd eine Wiederbelebung und entwickelte sich bis Ende des 18. Jahrhunderts erneut zu einem bedeutenden Weinanbaugebiet. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet besonders für seine Rotweine bekannt, insbesondere für den Kadarka, der zur ikonischen Rebsorte der Region wurde. In dieser Zeit begann auch die moderne Weinherstellung und die wissenschaftliche Fundierung des Weinbaus.
Das Weinanbaugebiet im 20. Jahrhundert und heute
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts richtete die Reblausplage im Weinanbaugebiet Szekszárd grossen Schaden an, doch die lokalen Winzer bauten die Weinberge wieder auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion im Weinanbaugebiet verstaatlicht, doch nach dem Systemwechsel begannen die in Privatbesitz übergegangenen Weingüter erneut zu wachsen. Heute ist das Weinanbaugebiet Szekszárd eines der anerkanntesten Weinanbaugebiete Ungarns, das für seine hochwertigen Rotweine bekannt ist, und die lokalen Weingüter kombinieren traditionelle Methoden mit moderner Technologie.
Gegenwart: Qualität und Vielfalt
Heute ist das Weinbaugebiet Szekszárd bekannt für seine hochwertigen Rotweine, insbesondere aus den Rebsorten Kadarka, Kékfrankos, Cabernet Franc und Merlot. Die Region hat sich einen Namen gemacht durch ihre charaktervollen Weine, die oft fruchtige Aromen mit einer feinen Würze kombinieren.
Die Winzer in Szekszárd setzen zunehmend auf nachhaltige Anbaumethoden und versuchen, das Erbe ihrer Vorfahren mit modernen Techniken zu verbinden. Zahlreiche Weinfeste und Veranstaltungen ziehen Touristen an und fördern das Interesse an ungarischem Wein.